Home Für Kolleg/inn/en D Übungen D-Texte
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Die dritte Auflage (gesammelt zwischen 2010 und
2013): |
Schon die 1.
Auflage (1985-99) und 2. Auflage
(2000-09) gesehen? |
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Versuch einer Sortierung: |
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Stilblüten reinsten
Wassers |
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Beziehungen sind oft relativ kompliziert ... |
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Man schreibt das
doch so - oder so ähnlich ... |
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Das klingt doch eh wie
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Hörfehler |
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Lesefehler |
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Religiöses |
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Sonst
Bemerkenswertes |
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Stilblüten
reinsten Wassers:
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Erstklasser fragen am Tag der Abreise einer Schwimmkurs-Partie, was man
denn in der Oberstufe so unternehmen könne. Der Lehrer erzählt von
Auslandswochen in Irland, Schottland oder Schweden.
Schülerin (entsetzt): „Ist dort nicht extreme Lawinengefahr?“
Klasse + Lehrer: „???“
Schülerin: „Ach nein, das ist doch in der Schweiz. Die zwei verwechsle
ich immer!“
Deutsch-HÜ: Lass dir
von jemandem bei einem Problem raten.
Letzter Satz einer Suchenden: „Ich kann mich nicht Endscheidung.“
Dasselbe Thema,
andere Schülerin:
„Ich habe auch überlegt in die Handelsakademie zu machen.“
„In dem Film […]
geht es um einen Mann mit Down Syndrom, namens Daniel.“
Dass ein Tiefdruckgebiet „Daniel“ heißt, hatten wir schon, aber ein Down
Syndrom mit Namen??
4. Klasse,
Zeitungsprojekt. Aufgabe ist es, aus einem Chronik-Artikel die 6W-Fragen
zu beantworten. Jemand wählte einen Beitrag, der so begann:
„Aus Jux hielt sich am Samstag südwestlich von Hartberg ein
Tätowierer […] eine […] Pistole an die Schläfe.“
WER? Ein 38-jähriger Mann
WAS? Hat sich mit einer
Pistole in den Kopf geschossen
WO?
In Jux bei Hartberg
Mütterschicksal:
„Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, dass
ich als kleines Kind nichts lieber gerochen habe als den Geruch meiner
Mutter. Ich hielt oft meine Nase an ihren Polster und sog ihn so
förmlich auf. Als ich älter wurde, wurde dieser Duft immer
uninteressanter.“
5. Klasse:
„Meine Mutter las mir schon als Kleinkind viel vor.“
(Wir beide kennen uns schon ewig
…)
Wir sind halt keine HAK … Eine Fünftklasserin, die aus einer NMS zu uns
kam, schrieb:
„Der Chef bittete Sie am Schreibtischsessel platz zu nehmen. Dann
startete er die Diktatur.“
5. Klasse, Deutsch, Lektüre ist „Boot Camp“, ein Roman von Morton Rhue
über ein Straflager für pubertäre, disziplinlose Kinder. Das Lager heißt
„Lake Harmony“, denkbar wäre auch, was ein Bursche in der Inhaltsangabe
geschrieben hat:
„Lake Hormony“.
Stilblüte für Fortgeschrittene: Zum Thema „Schuluniform ja oder nein“
schrieb eine Fünftklasserin:
„Bei Schulveranstaltungen ist es natürlich auch schön, wenn alle
anwesenden Schüler dieselbe Kleidung tragen.“
(Wie war nochmals der Unterschied zwischen „das Gleiche“ und
„dasselbe“?)
Deutsch, 5. Klasse. Einleitung zu einer Erörterung
rund um den Zölibat:
„In
letzter Zeit gab es viel Unruhe in der katholischen Kirche. Der Grund:
Missbrauchsfälle an Kindern von Priestern und Ordensmännern.“
Schluss eines Theaterstücks, Deutsch, 5. Klasse:
„Die laute Musik ertönt weiter und mit fröhlichem Lachen schließt sich
der Vorhang.“
7. Klasse, Interpretation einer Kurzgeschichte:
„Sie spielt mit dem Gedanken sich umzubringen oder einen Mord zu
begehen, der nach hinten losgehen kann.“
(Was ist damit wirklich gemeint?)
Ein Referat über einen berühmten Dichter:
„Bert Brecht war marxistisch veranlagt.“
Besser kann man es
kaum demonstrieren:
„Am Anfang seines Romans verwendet Schlink eine minimalistische einfache
Sprach. Er lässt Details, die im Moment nicht benötigt werden, einfach
weg.“
„Nestroy starb 1872 an den Folgen eines
Schlafanfalls.“
(Aus dem Konzept einer Fachbereichsarbeit!)
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Beziehungen sind oft
relativ kompliziert …
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Aus dem unerschöpflichen Reich der Kongruenz:
„Albert und ich schoben das Auto auf die Wiese. Dort angekommen, füllte
Hans das Benzin ein und versuchte es zu starten. Doch es klappte nicht.“
(Hätte uns auch gewundert …)
„Jane stieg ins
Auto und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.“
Gut, dass Tom in diesem Satz nicht erwähnt wurde, so haben wir
eine Stilblüte mehr …
Aus derselben
Rubrik:
„Einstweilen geht der Bursch zur Wohnung der Großmutter und sperrt sie
in den Keller ein.“
(Aus einer Nacherzählung des Romans „Malka Mai“; im
2. WK flüchtete wirklich alles.)
Als sie auf dem Weg waren, bekam Hanna Blasen auf den Füßen. Sie
schlossen sich einer Gruppe an, welche auch nach Ungarn flüchten
wollten.
Süskind, „Das Parfum“. Anhand dieses Beispiels kann man Heranwachsenden
vielleicht schon irgendwie plausibel machen, dass es den Genitiv nicht
umsonst gibt:
„Bei der Geburt wird die Mutter von Grenouille verhaftet und wenige Tage
später hingerichtet.“
(Für diejenigen, die verzweifelt die Pointe suchen: Wer hat wen
verhaftet und hingerichtet?)
Deutsch, 7. Klasse.
Erst ein Grammatik-, dann ein Satzbaufehler und am Ende eine unerwartete
Beziehung:
„Als diese [die Rettung] schließlich da war, gaben sie Anni eine
Spritze. Diese stand daraufhin auf und verliebte sich in den Sanitäter,
der sie gerettet hatte.“
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Man schreibt das doch
so – oder so ähnlich …
Eine erste Klasse soll Geräusche in einen Text einbauen.
Die CD gibt Wasserplätschern wieder.
„Die
drei Freunde gingen den raschelnden Fluss entlang.“
Andere Version: „Sie kamen zu einem reisenden Fluss.“
Deutsch, 4. Klasse. Ein Schüler fürchtet sich vor der
Einführung eines „elektronischen Klassenbuchs“
- was da alles passieren kann …
„Es
könnte einem die Existenz sehr schnell zur Nichte gemacht werden.“
Ein weiteres Wort als Kandidat für einen Fehler-Rekord. Welchen
fünfbuchstabigen Begriff kann
man so falsch schreiben, dass man ihn mit vier (!) zusätzlichen Buchstaben
unnötig zerdehnt?
„Schlussendlich ziehe ich das FAHRZIEHT …“ (5. Klasse)
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Das klingt doch eh wie …
Immer diese Fremdwörter … Grenouille, die Hauptfigur des Romans „Das
Parfum“,
„… musste in einer stinkigen Welt aufwachsen, wo es nach Extremitäten
stank.“ (6. Klasse – wahrscheinlich
sind Schweißfüße gemeint …)
Deutsch, 8. Klasse, die
Aufgabe lautete jedoch NICHT, neue Wörter zu erfinden:
„Ich freute mich für meinen Mann, dass er einen Freund gefunden hatte, denn
mein Michael ist eher ein Einzelbrödler.“
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Hörfehler:
Schulwart Hans Moritz betritt eine 1. Klasse mit einem für viele unbekannten
Gerät. Auf die Frage, was er mit dem Ding wolle, antwortet er: „Der Abfluss
ist verstopft.“ Ein am Morgen noch Verschlafener:
„Wer is‘ va Stoob?“
4. Klasse, Lehrer informiert über eine
Stundenplanänderung:
„Und am Montag sehen wir uns zweimal, Professor Kovacs ist nicht da.“
Schülerin: „Wo ist der denn?“
Lehrer: „Prof. Kovacs ist in Gnas [auf Projektwoche, Anm.].“
Jemand, der nicht genau aufgepasst hatte: „Was, der Kovacs ist im Knast?“
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Im Text steht:
„Scher dich, du Abschaum.“
Man hört:
„Scher dich, du Arschbaum.“
Wahrscheinlich schon öfters vorgekommen:
„Scheißbefehl“ statt „Schießbefehl“.
Deutsch, 3. Klasse:
Lesen von Sachtexten (Hauptaugenmerk Textverständnis)
Im Buch steht: „Der Münchner Roland S., 17, wurde bei einem Autounfall …“
Ein Bub las: „Der Münchner Roland, Seite 17, wurde …“
Deutsch, 4. Klasse: Man
liest „Malka Mai“ von Miriam Pressler
„Die ungarischen Germanen greifen Tag für Tag polnische Juden auf.“
(Was war schnell ein Gendarm?)
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Religiöses:
1. Klasse, Religion katholisch: Es ergibt sich ein relativ hochwertiges
Gespräch über „Schöpfung oder Evolution“, wobei der Gedanke, dass
Geschwister als Eltern für den Nachwuchs nicht ideal seien, einleuchtend
erschienen ist. Mit Fortdauer der Stunde fühlt sich ein Mädchen von einem
ständig stänkernden Buben irritiert und fragt:
„Ist es möglich, dass deine Eltern miteinander verwandt sind?“
3. Klasse, Religion kath., abrahamitische Weltreligionen:
In welchen Ländern sind Christen besonders stark vertreten?
„In Europa, besonders
Südafrika.“
Wie heißt das jüdische Neujahrsfest?
„Koscher Hodscha.“ (Wahrscheinlich hat die Einsagerin „Rosch HaSchana“
undeutlich ausgesprochen …)
Religion, 4. Klasse, Test „Fernöstliche Religionen“.
Aufgabe: Finde den inhaltlichen Fehler und korrigiere
ihn!
„Lao Tse begründete den Konfuzianismus.“ (Erwartet wurde: Konfuzius
begründete …)
Schülerantwort: „Lao Tse begründete den Laotseismus.“
Das Leistungsdenken macht selbst vor Bibeltexten nicht Halt. Aufgabe war es,
das berühmte Gleichnis vom „Barmherzigen Samariter“ zu aktualisieren und mit
einer Überschrift zu versehen. Ein Mädchen aus einer dritten Klasse titelte:
„Er kam, sah und siegte.“
4. Klasse, Religion kath., ein Merksprüchlein zu drei
Märtyrerinnen soll wiederholt werden.
(Anm.: „Margareta mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm,
Katharina mit dem Radl, das sind die drei heiligen Madl.“)
Der Klassenclown erinnert sich dunkel und aktualisiert zugleich:
„Die Katharina mit dem Beamer.“
5. Klasse, Religion katholisch:
Beim Durchnehmen der ältesten Kirchengeschichte kommt man auf die
Völkerwanderung. Die Frage ist nahe liegend, was aus dem Fach Geschichte
übriggeblieben ist. Der Lehrer vermisst die Erwähnung eines Volkes und
zitiert aus der eigenen Schulzeit eine Ballade:
„Und den Fluss hinauf, hinunter / zieh’n die Schatten tapf’rer _ _ _ _ _ ,
die den Alarich beweinen, / ihres Volkes besten Toten.“
Welches Volk reimt sich auf „Toten“?
Alles denkt. Schließlich eine triumphierende Antwort:
„Die Roten!“
TEST Kath. Religion, 5. Klasse, älteste Kirchengeschichte. Gefragt sind
Paulusbriefe, die Schüler/innen haben die gängigen Abkürzungen vor sich.
Das machten sie daraus:
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richtige Antwort: Brief an …
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Eph
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Ephizienser
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die Epheser
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Gal
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Gallier (5 von 9), Galiläa
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die Galater
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Kol
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Kolegaten, Kolonier
(Viva …)
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die Kolosser
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Tit
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Titane, Titenis
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an Titus
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Live-Kabarett im
Rk-Unterricht, 5. Klasse.
Ein Mädchen möchte sich mit einer Prüfung die Note verbessern.
M: „Darf ich Ihnen was erzählen oder fragen Sie mich was?“
L: „Was kannst du denn besonders gut?“
M: „Die Paulus-Briefe.“
L: „Ich möchte aber vorerst gern die Biographie des Apostels hören.“
M: „Paulus schrieb zuerst einen Brief an die …“
L:
„Wie lautet das 2. Gebot?“
S: „Du sollst am Sonntag den Namen Gottes nicht achtlos aussprechen.“
(Somit hat uns die Schülerin 20% der 5 Gebote erläutert …)
Ein Beispiel aus einem
Test Religion kath. (Jahrgang verschweigen wir vielleicht ausnahmsweise) mit
der Aufgabe „Finde den Fehler im Satz und korrigiere ihn“.
„Mekka liegt in Ägypten.“ Korr.:
„Jerusalem“
Spezialgebiet „Todesstrafe“ (Maturavorbereitung):
„Der erste Mensch starb am 6. August 1890 auf dem elektrischen Stuhl.“
(Ein Jammer – jetzt ist Adam so alt geworden, und dann das …)
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Sonst Bemerkenswertes:
Eine alltägliche Begebenheit mit Fußnote: Schulbeginn,
eine erste Klasse erhält ihre Bücher.
Herr Reiterits: „Vorsicht, schwer!“
Ein Mädchen hebt das Sackerl auf: „Jessas na!“
Das Mädchen stammt aus dem Kosovo – die sprachliche
Integration kann somit als vollzogen gelten.
Soziales Lernen, 2.
Klasse: Es geht um ein ABC-Spiel mit Tiernamen. Gibt es eigentlich ein Tier
mit X?
Ein Schlagfertiger: „Jo, a Xööchts!“
NN über einen Lehrer, bei dem sie nicht an ihre Grenzen
geht:
„Dem vergönne ich die Freude nicht, mir etwas
beigebracht zu haben!“
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